Ursprünglich hatten wir eine Tour mit der Jenner-Bergbahn bis hoch zur Mittelstation und von dort aus weiter zu Fuß bis zur Bergstation der Jenner-Bergbahn und dort oben dann weiter zum Schneibstein und/oder zum Haus am Stein; je nach Wetter- und Schneelage und wie wir zeitlich dran und körperlich drauf gewesen wären.
Aber während meiner Vorbereitungen und ausführlichen Planung der Tour wurde schnell klar, das wird so nichts, denn die Jenner-Bergbahn ist bis Frühjahr 2018 wegen Neubau geschlossen und so brauchte es ganz schnell eine Alternative und ich wurde schnell fündig: warum nicht von ganz unten bis ganz rauf, auf den Gipfel des Jenner – und dann zwangsläufig auch wieder zu Fuß zurück.
Warum nicht die gesamte Strecke zu Fuß bewältigen und vom Königssee bis rauf auf den Jenner und zurück laufen. Die Strecke misst in der Länge 8,5 km bei gerade mal 1.376 Höhenmeter Anstieg; das sollte zu schaffen sein. Schließlich waren wir letztes Jahr den Rauschberg in Bayern hoch gelaufen, hatten nur dort den Vorteil dass die Seilbahn fuhr. Aber nun haben wir ein halbes Jahr später und sind (hoffentlich) fiter drauf, um die paar mehr Kilometer zu schaffen und zusätzlichen knapp 400 Höhenmeter zu schaffen. Meine Frau stimmte zu und so war es entschieden.
Der Weg dort hoch ist phantastisch ausgebaut, wie übrigens alle Wanderwege, die wir bisher im Berchtesgadener Land so gelaufen sind.
Etwas Kondition sollte aber dennoch vorhanden sein, denn dass die Strecke gut zu laufen ist, täuscht nicht darüber hinweg, dass es stetig und straff bergauf geht – über Kilometer hinweg; das hat wenig mit einem gemütlichen Spaziergang zu tun.
Allerdings war nur bis hierher alles gut, denn schon bald verstellten die ersten Warn- und Sperrschilder unseren Weg. Die ersten drei oder vier wurden von uns ignoriert, schließlich hatten wir uns lange darauf gefreut und das Wetter an diesem Tag, war nach wochenlangen grauen und Regenwetter endlich den ersten Tag sonnig und die Temperaturen waren angenehm warm.
Aber letztlich, nachdem wir ca. 3,5 km der Strecke zurück gelegt hatten, versperrte dann eine richtige Sperrung mit Banner und Brettern unseren Weg und die Arbeiter die an der Strecke arbeiteten, meinten, es gäbe keine Chance zum Durchkommen. Der Weg sei vollständig abgegangen und so mussten wir, auf halber Strecke, notgedrungen und schweren Herzens umkehren und den Rückweg antreten.
Es war dennoch ein überaus gelungener Ausflug
Allerdings brauchten wir uns nicht wirklich zu ärgern, was wir im Übrigen auch nicht taten, denn wir hatten reichlich an Erfahrung dazu gewonnen und die Aussichten an diesem Tag, wie sich auf den nachfolgenden Fotos sehr gut erkennen lässt, machten den Tag für uns unvergesslich.
Wiederholung für August 2017 fest eingeplant
Und eines ist gewiss, wir werden im August 2017 wiederkommen und den Weg bis rauf zum Jenner und auch zu Fuß zurück, gehen; der Urlaub wurde genehmigt und die Pension am Königssee ist gebucht… Jenner wir kommen!
Mein Fazit zur abgebrochenen Tour auf den Jenner
Meine Gedanken, warum ausgerechnet in dieser Woche, wenn wir dort hoch wollten, diese Strecke gesperrt ist, rotierten schon eine Zeit lang und schlussendlich waren wir froh, dass es so gekommen ist, dass wir auf halben Weg abbrechen und umkehren mussten.
Ging es hochwärts noch zügig und ohne jegliche Probleme, obwohl der Anstieg schon stetig und recht sportlich war, merkten wir zurück sehr schnell, dass dies deutlich mehr an Kraft erforderte, den Berg wieder hinab als hinauf zu laufen.
Tourdaten getrackt mit einem Garmin Oregon 750t
Wir nahmen daher für uns die unschätzbare Erfahrung mit, dass wir bestenfalls topfit oben an einem Berg ankommen sollten, denn die eigentliche Herausforderung ist dann der Weg zurück, der eigentliche Abstieg; anders formuliert: merkt man, dass die Kräfte bereits auf der Route nach oben, beginnen nachzulassen, dann besser sofort umkehren, nicht weiter gehen, denn das Risiko, dass es nicht mehr bis zurück reicht, ist sehr, sehr, sehr hoch.
Der Berg ruft!
Jenner, wir kommen im August 2017 wieder!
Auch hatten wir durch den Abbruch unserer Tour auf den Jenner, die Gelegenheit, auf dem Weg zurück, eine tolle Pension zu entdecken und dort überaus nette und freundliche Wirtsleute kennen zu lernen. Was, wären wir bis auf den Jenner hoch, vermutlich sonst nie passiert wäre.
Zusammenfassend lässt sich sagen: es war ein phantastischer Tag, eine tolle Tour bei super Wetter, mit zahlreichen neuen und spannenden Eindrücken.
Leave a reply